Beinahe-Unfälle, geschlossene Gesellschaft in Werkstätten, Fahrrad- Versicherungen und selbstgeschweißte Rahmen…
Wie krieg ich das jetzt geordnet? Eins nach dem andern.
Ich hatte ja endlich eine Fahrradversicherung abgeschlossen, in erster Linie ging es mir um den Verlust bei Diebstahl, den ich für relativ viel Geld über meine Hausratversicherung hätte abdecken lassen können. Wirklich zu viel Geld bei dem hohen Kaufpreis von meinem Rad. Da ich ja wieder häufiger gefahren bin, wurde es aber doch mal Zeit sich umzuschauen, und siehe da, für 11 Euro um Monat gab es das Rundumsorglospaket.
Ich habe meinen Reifen noch nie so richtig vertraut, und mir immer ausgemahlt was wäre, wenn ich einen Abflug mache und den Carbonrahmen aus eigener Schuld schrotte.
Die Versicherung zahlt auch bei doofheit, was ich für das Geld sehr sympatisch finde. Egal ob Diebstahl, Vandalismus, Unfall, Sturz, Verschleiß, die Versicherung zahlt den Neupreis. Verschleiß? Yess, auch das. Aber auch Materialfehler oder was weiß ich nicht was.
Das ist schonmal eine gute Sache.
Neulich auf dem Rad, fahre ich so nichtsahnend die B7 in Wuppertal lang, erwische plötzlich mehre Schlaglöcher nacheinander, worauf sich mein Akku aus dem Unterrohr löst und mein Hinterrad drüber brettert. Irgendwie nur mit Glück vermeide ich einen Sturz, aber der Akku ist arg mitgenommen.
Als, ich sag mal, konstruierender Mensch, gehe ich davon aus das der Akku nicht funktionieren dürfte wenn er nicht richtig eingerastet ist. Ich muss also davon ausgehen, da die Motorunterstützung an war, das sich unter bestimmten Umständen das Akkupack aus dem Rahmen verabschieden kann, auch wenn sie richtig eingerastet ist.
Das ist nicht sympatisch. Gar nicht.
Cube teilt mir mit, das ich mich an meinen Fachhändler wenden soll, Reklamationen solcher Art können nicht über den Hersteller direkt abgewickelt werden.
Ist ja kein Problem. Ich brauche eh eine Wartung, meine Versicherung zahlt den neuen Akku, ausserdem übernimmt sie auch die neuen Reifen die ich brauche, alles tutti, ab zur Werkstatt.
Geschissen.
Denn sämtliche Werkstätten im Umkreis von 50km teilen mir mit, das sie nur E-Bikes reparieren die bei Ihnen gekauft wurden. Und mein Rad war 2018 eines der ersten E-Rennräder und nirgendwo verfügbar, weswegen ich es bei einem schweizer Onlineshop gekauft habe.
Ich stehe also nun hier, will ordentlich Geld ausgeben (das Drivepack von Fazua kostet 499Euro, mit Wartung und allem Zip und Zapp werden das wohl gute 700-800Euro), aber bin nirgends erwünscht…
Das ist keine so gute Sache.
Nun stöber ich so durch die Fahrradläden und Werkstätten, und da ich mehr auf die Inhabergeführten Läden stehe, lande ich bei „Balance“ in Bochum. Und trotzdem sie mir freundlich mitteilen das sie für mein E-Bike keine Kapazitäten haben, schaue ich mir die Seite weiter an und stoße auf das Schlagwort.
Workshop. Genauer: Rahmenworkshop.
Ich will es. „Shut up and take my money“.
Ich finde Handwerkskunst absolut geil, und ich finde Menschen, die das mit Freude ausführen noch viel geiler. Aber Menschen die Ihre Passion gefunden haben und das mit anderen Menschen teilen finde ich den Oberhammer. Da ich selber alles mal gerne werkel und ausprobiere, bin ich da sehr anfällig für solche Geschichten.
Im Moment stört mich das hohe Gewicht vom E-Bike etwas, irgendwas ist ja immer…. und wenn man sich SOWAS gönnen würde?? Nein bestimmt zu teuer.
Obwohl, was kostet ein guter Stahlrahmen. 2000€? Das teurste sind die Arbeitskosten, was kann der Workshop schon kosten mit Material, 1000€? Dann hast du aber noch keine Anbauteile. Es sei denn, du schlachtest dein EBike, die Komponenten sind ja nicht schlecht…. oh bitte führe mich nicht in Versuchung, bitte nicht!!!
Nein ich kann mich beherrschen.
Aber einen Gedanken kann ich nicht beiseite schieben. Ich hoffe das gibt kein schlechtes Charma, aber das würde alle Punkte auf einmal lösen.
Also nehmen wir mal an, mein Rad würde geklaut werden, und die Versicherung zahlt ja den Neuwert. Dann könnte ich mir ein schönes Bike aufbauen, mit einem feinen selbstgeschweißten Rahmen, auf Maß, nach meinen Bedürfnissen, unter Anleitung versteht sich.
Ich hätte ein leichteres Rad, eine Stammwerkstatt, und mal wieder so eine Bastelgeschichte erledigt die „Mann“ mal machen muss…
Ich wünsche mir wirklich nicht das mein Bike geklaut wird, aber es ist doch schön, schonmal einen Plan im Hinterkopf zu haben, für den Fall der Fälle:)
Zum Thema geschlossene Gesellschaft in den Werkstätten, ich verstehe es ja, vor allem wegen dem Boom während Corona. Die Kisten sind alle Online über den Tisch gegangen und die Händler wollen nun ihre Stammkundschaft bei den Reparaturen als erstes Bedienen. Alles gut.
Aber für mich, der sein Bike vor Corona gekauft hat und es einfach niemand vor Ort besorgen konnte oder wollte, ist das echt eine doofe Sache.
Mein Rad fährt noch, aber wenn ich einen ernsthaften Schaden hätte (also am Rad jetzt), hätte ich keine Chance es reparieren zu lassen. Wahnsinn.
Ach so und die Wartung werde ich auch erstmal selber hinbekommen. Wenn ich einen Panzer hinbekomme, kriege ich auch so ein Spielzeug hin. Hat ja schließlich auch ne Kette.
„Lass mich ich kann das – oh kaputt“
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