#heavymetal

Nach meiner Bundeswehrzeit, 2004 bis 2012, landete ich im Maschinenbau. Die Firma in Sprockhövel entwickelte und produzierte Förderbandanlagen für den Tunnel- und Bergbau. Vorrangig Rollen und Trommeln dafür, und genau das brachte mich auf die Idee mit dem Smoker. Denn zu der Zeit kamen BBQ-Smoker gerade in Mode und ich fand die Dinger echt interessant. Und ein Smoker besteht im Endeffekt aus zwei großen Rohren, ein Garraum und ein Brennraum, und jeden Tag hatte ich unsere Trommeln vor der Nase und den Gedanken dabei: Da muss man doch mal was selber machen.

Denn dann geschah einige Jahre nichts mehr, aber die Idee verfolgte mich ständig. Mitte 2021 vielen mir meine alten Dateien wieder in die Arme, und irgendwie juckte es mir in den Fingern und so fing ich an, mit meinem neuen Zeichenprogram den Smoker wiederzubeleben. Der Plan war ganz einfach: zeichne das Teil so perfekt das man es bauen lassen kann, finde jemanden der Lust auf ein Experiment hat und den Prototypen bezahlt, mache Fotos davon, bastel eine Internetseite und biete ihn an, schaue ob ihn jemand kaufen möchte.

Wenn nicht, hast du einen mega Grill, den du deinen Enkeln weiterreichen kannst.

Im Januar 2022 trat dann Christian in mein Leben. Mal wieder. Chico, mit seinem Sohn Lukas und natürlich Hummel. Christian war unser Nachbar als wir in Hasslinghausen unser Haus hatten. Und bei Ihm wohnte ich danach eine Zeitlang als ich bei der Bundeswehr war. Ich war also gerade so am herumkonstruieren, als mir die Idee kam ihn zu fragen ob er nicht interesse an dem Prototypen hat. Er hatte. Und so bekam meine Motivation nochmal ordentlich Rückenwind, mit dem Wissen, jemand hat Bock auf den Grill.

Grill ist auch das richtige Stichwort, denn bei der Planung und den Anfragen bei den Firmen merkte ich schnell, das es garnicht so einfach ist Menschen zu finden die Lust haben mit mir zusammen zu arbeiten. Mit einem Einzelstück kann man kein Geld verdienen, und ausserdem bin ich Privatperson…

Darum kam mir die Idee, aus dem Smoker erstmal einen Grill zu machen. Weniger Teile, weniger Firmen auf die ich angewiesen bin, schneller die Chance eine Infrastruktur aufzubauen, und dann nur noch ein kleiner Schritt zum Smoker. Und da das Teil sowieso modular aufgebaut sein sollte, war da nur konsequent nah an der Grundidee.

Denn die Idee war, ein Gerät anzubieten das sich Schritt für Schritt erweitern lässt, je nach finanziellem Spielraum oder Nutzungswunsch. Von möglichen Varianten und wie man sie umsetzt ist mein Kopf voll, es muss halt nur noch umgesetzt werden.

Ich zeichnete also, verglich Preise so gut es ging, und setzte mir das Ziel bis Ende 2022 etwas fertiges in der Hand zu haben. Um mich selber etwas zu motivieren fing ich an, Baugruppen mit denen ich zufrieden war schonmal einzukaufen, denn wenn man etwas richtiges in der Hand hat, hat das Projekt plötzlich einen ganz andere Charakter und die Motivation ist eine andere.

Bei ein paar Zulieferern bin ich fast verzweifelt, was das umformen der Biegeteile angeht beispielsweise, bei anderen Sachen hatte ich ziemliche Freude. Zum Beispiel als ich den Holzhalunken fand…

Ich hatte die Konstruktion so weit fertig das ich mich trauen konnte die Holzteile einzukaufen, und bei meiner Suche nach einer Firma die mir die Teile fertigen könnte, stieß ich dann auf Basti, den Holzhalunken. Es war nämlich garnicht so einfach eine Schreinerei zu finden die mir nicht nur die Bretter macht sondern auch drechseln kann, und der Holzhalunke konnte es. Und nach einem Telefonat stellte sich heraus, er kann es nicht nur – er hat da auch Bock drauf. Und so kam es dann, das ich als allererstes, noch bevor ich irgendwas anderes in der Hand hatte, die Holzteile bereit lagen. In absolut grandioser Qualität aus Eiche, genau so hatte ich es mir vorgestellt.

So ging es dann weiter, ich fand einen Schweißer der mir den Prototypen abschweißen würde, eine Dreherei für die Dreh und Frästeile, kaufte schonmal die 400er Rohre bevor sie noch teurer werden würden, und ließ ein Emblem aus Emaile fertigen. Die Biegeteile würde ich erstmal selber herstellen, für den Prototypen ist der Aufwand überschaubar und später könnte man dann schauen.

Das Emblem hatte ich aus einer Laune, einem Bauchgefühl heraus entworfen, gezeichnet und bestellt. Es zeigt einen Drachen und den Schriftzug „BlaDrage“ – blauer Drachen. Ein blauer Hallenkite, mit nur ungefähr 40cm Spannweite ein echter Mini, fand irgendwann den Weg von Jürgen Okrongli, meinem Therapeuten zu mir. Ich wusste nicht so recht was ich mit ihm anfangen sollte, es war eine Leihgabe, aber ich ließ mir die Geschichte von dem Drachen erzählen und erfuhr, das es ein Wegbereiter ist. Dieser Drachen hatte Richtungen gewiesen und neue Wege gezeigt und war nun bei mir gelandet.

Ja gut, dann bist du jetzt halt mein Symbol, warum denn nicht, zeig mir den Weg wenn du möchtest.

Irgendwann saß ich bei meinem Therapeuten und schaute mir einen Kalender an, er zeigte jeden Monat ein anderes Bild. Bilder von Schrott in Nahaufnahme, hier bei uns bei Schrott Eckhardt aufgenommen von Julien, Okronglis Neffen. Ich sagte ihm sofort, wenn ich irgendwann mal meinen Smoker bauen sollte und die Webseite für den Verkauf mache gibt es nur eine einzige Person die die Bilder dafür machen kann – Julien. Ich hab vor ein paar Wochen mit ihm geschrieben, er machts. Und er hat direkt eine Location dafür vorgeschlagen, die Henrichshütte in Hattingen – genial.

Es geht weiter, die Fertigstellung Ende 2022 werde ich nicht schaffen, aber das macht nichts. Alles passiert zu seiner Zeit, alles kommt wie es halt kommen soll.

Ach so, warum denn eigentlich #heavymetal? Weil das Teil wirklich, wirklich schwer ist, nach dem Motto „viel hilft viel“., Da kam mir das Schlagwort einfach in den Sinn, und nun ist es mein interner Projektname. So einfach ist das;)

4 Gedanken zu „#heavymetal

  1. alex

    Puh, wen ich Wandstärken so sehe, was hat das Teil wohl für ein Fertiggewicht? Nicht das man noch ein Sockelfundament gießen muß um darauf den Smoken zu stellen.

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    1. Alex Autor

      Bei dem Smoker hatte ich mal 250kg ausgerechnet, mal sehen wo der Grill landet.
      Das Grillrost was ich jetzt in der Gießerei angefragt habe wiegt 2,5kg. Davon hat er allerdings 7 Stück nebeneinander 😆
      Viel hilft viel, und er soll ja für die Ewigkeit sein.

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      Antwort

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